Als gebürtige Bremerin bin ich im Stadtteil Findorff aufgewachsen und hatte somit das Blockland fast vor der Haustür - an Wochenenden fuhren wir regelmäßig mit der Familie die bekannte "Runde durchs Blockland". In den späten 70er und 80er Jahren waren hier jedes Jahr mehrere Storchennester belegt. Wir blieben damals an den belegten Nesten stehen und beobachteten die Großvögel. Durch die Veränderungen in der Landwirtschaft und der Nutzung der Flächen blieben plötzlich die Störche weg und so vergingen rund 25 Jahre, in denen kein Stoch im Blockland gebrütet hat - bis 2015 , als sich das erste Mal auf der Nisthilfe am Hof Bavendamm an der Waller Str. (kurz vor Dammsiel) ein Storch einfand , sich dort verpaarte und erfolgreich brütete.
Ich stieß in diesem Frühjahr 2015 eher zufällig auf das belegte Storchennest an der Waller Str.. Ab diesem Moment musste ich immer und immer wieder dort hinfahren und schauen, was dort geschieht. Mich begeistern diese Vögel ungemein, ich beobachte sie mit großer Ehrfurcht und Respekt, denn was diese Tiere leisten, das ist unglaublich.
Seit dem Frühjahr 2015 beginnt für mich in jedem Jahr ab ca. Februar die spannenste Zeit, denn dann geht die Suche nach den ersten Störchen los. Ich freue mich dann so sehr auf die bevorstehende Brut-Saison. Von Jahr zu Jahr wird mein Wissen über die Störche mehr und es macht mir extrem viel Spaß, das Verhalten dieser Tiere im Verlauf der Saison zu dokumentieren und Wissen zu vermitteln...
Im Jahr 2020 habe das Storchennest an der Nordseite der Wümme (hinter der Wümmebrücke rechts) beobachtet und zudem ein Nest in der Scharmbeckstoteler Str. in OHZ ab dem Zeitpunkt, als man den Nachwuchs sehen konnte.
Viel Spaß beim Anschauen und Lesen meiner Brutsaison-Dokumentationen !
Bei Rückfragen melden Sie sich gerne via Kontaktlink bei mir.
Im April 2019 kommt Storch Max bereits zum 5. Mal zum Nest an der Waller Str. 300 - das ist doch schon ein kleines Jubiläum.
Ich führe während meiner Beobachtungen viele nette Gespräche mit Radlern und ich wollte nun einfach Mal mehr über Max und seine Herkunft wissen. Daher habe ich Kontakt mit der Storchenstation aufgenommen, um mehr über "Storch Nr. 5" zu erfahren. Über unseren selbstbewußten Großvogel MAX erfuhr ich folgenden Lebenslauf.
Max kam sehr krank nach Osnabrück, zu dem Zeitpunkt war er kein Küken mehr. Rund 6 Jahre wurde er liebevoll aufgepäppelt. Er wurde dabei zwar am Wegfliegen gehindert, aber er behielt die Möglichkeit, sich weiträumig wie in freier Wildbahn zu bewegen. Schon damals zeigte er ein Recht selbstbewußtes Verhalten. Nach seiner Genesung flog er erstmal durch die Gegend - innerhalb Deutschlands und auch über Benelux sogar bis in den Süden wie Portugal und Spanien. Danach kehrte er zurück nach Deutschland und landete 2015 das erste Mal auf dem Nest am Hof Bavendamm.
Er träg keinen sog. ELSA Ring sondern einen Ring der Storchenstation Osnabrück mit der Nr. 5.
WIE SIEHT EIN STORCHEN-RING AUS ?????
Hier füge ich ganz bewußt ein Foto eines beringten Storches ein, denn ich wurde oft gefragt, wie ich die Störche erkenne oder auseinander halten könne.
Wenn von den Störchen, die ich beobachte wenigstens einer beringt ist, dann ist es für mich ganz einfach, die Vögel auseinander zu halten.
Mit meinem Supertele mit 600mm Brennweite ist es i.d.R kein Problem, die Ringe auszulesen.
Die ELSA Ringe bei Störchen unterscheiden sich zum einen farblich und nach Buchstaben-Nummern- Folgen. Aus der Farbe und Buchstabenkennung ist ersichtlich, in welcher Vogelwarte der Storch geführt wird.
In unserer Region habe ich bislang nur Störche mit der Kennung DEW (Vogelwarte Helgoland mit Sitz in Wilhelmshaven) gesichtet.