Kraniche zu fotografieren ist kein einfaches Unterfangen. Zum einen gibt es hier in Deutschland nur wenige Gebiete, wo diese beeindruckenden Zugvögel rasten und zum anderen sind die Zeitfenster im Frühjahr und Herbst immer recht kurz. Wobei im Herbst die Kraniche in größerer Anzahl etwas länger bleiben. Dazu bedarf es sehr viel Geduld und man sollte unbedingt die allgemeinen Verhaltensregeln einhalten!

Kraniche rasten gern auf abgeernteten Äckern (insbesondere Mais) und nehmen  mit den Resten von den Äckern die notwendige Energie zu sich, die sie benötigen, um den weiten Flug in den Süden zu schaffen. Es sind sehr scheue und schreckhafte Tiere, die eine recht hohe Fluchtdistanz haben. D.h., es ist  kaum möglich,  sich den Tieren auf unter 200m zu nähern; i.d.R. kann man sie aus rund 250/300m Entfernung beobachten. Daher sind lange Brennweiten (um 600mm) ratsam,um Individuen formatfüllend abzulichten.


Seien Sie ganz leise, bewegen Sie sich möglichst nicht und tragen Sie unauffällige Kleidung. Am besten ist, Sie bleiben im Auto sitzen, denn auf Autos reagieren Kraniche weniger ängstlich.

Im Tister-Bauernmoor erlebte ich am 1.10.2017 zum ersten Mal den Einflug der Kraniche. Ein wunderbares Moor, ich bin echt begeistert. Und am Ende war der Einflug der Kraniche der Höhepunkt des Tages. Leider war es dann schon viel zu dunkel für schöne Fotos. Dennoch waren ein paar wenige Bilder gelungen.

Ich fahre in Kürze auf den Darss zum Kranichzug... und hoffe auf viele schöne Fotos....

Mitte Oktober 2017 fuhr ich zum ersten Mal an die Mecklenburgische Boddenküste. Diese Gegend gefiel mir sehr gut.  Neben der schönen Landschaft reizte mich auch die vielfältige Tierwelt - und vor allem die Kraniche im Herbstzug. Leider waren in diesem Jahr noch nicht so viele da, aber dennoch fand ich im Bereich um den Günzer See ca. 30.000 Tiere. Diese Großvögel sind sehr scheu, es war nicht leicht, diese aus der Nähe zu fotografieren - trotz 600mm Brennweite. Eine kleine Auswahl der besten Fotos findet ihr - ein wenig aufgeteilt nach Flug- und Standbilder nachfolgend.

Am Günzer see - hier rasteten 2017 einige tausend kraniche....

...auch im Oktober 2018 war ich an der boddenküste...

...und hatte Kraniche als zentrales Fotomotiv ausgewählt. Aber ich bin nicht wieder bis zum Günzer See (nahe Groß Mohrdorf) gefahren, sondern habe die Gegend um Barth zu meinem Revier ernannt. Ich radel tagsüber durch die Gegend und wenn ich Kraniche höre, dann versuche ich diese zu finden.

Kraniche im Teufelsmoor Oktober 2018

Die Breddorfer Moorniederung im nördlichen Teufelsmoor dient seit einigem Jahren auch als Rastplatz für Kraniche, die sich um Herbstzug auf dem Weg in den Süden nochmal ordentlich mit Energie versorgen wollen. In diesem Jahr waren rund 25.000 Kraniche dort zu finden. Ich radelte mit meinem E-Bike von Worpswede aus ins Breddorfer Moor und schaute auf den abgeernteten Feldern nach diesen scheuen und schreckhaften Tieren. Es war nicht leicht, denn die Großvögel haben extrem sensible "Antennen" und schrecken auch bei über 200m Entfernung auf.  Ich hatte nur wenige Gelegenheiten, obwohl durch Bäume und Büsche optimaler Schutz gegeben war. Den Bildern ist nicht zu entnehmen, wie anstrengend und schwierig es ist, Kraniche vor die Linse zu bekommen.

eine weitere REise an die Boddenküste im oktober 2019

Nachdem ich im vergangenen Oktober bei traumhaften Wetter wunderschöne Tage an der Boddenküste verbracht hatte, meinte es der Wettergott in diesem Jahr nicht so gut. Dies hatte auch Einfluss auf den Kranich-Zug. Als ich ankam hörte ich , dass schon etliche Kraniche gen Süden weitergezogen seien. Aber es kamen dann doch noch einige zigtauschend neue Kraniche, so dass ca 80.000  Kraniche hier waren.

Ich machte mich fast täglich auf die Suche nach diesen imposanten Großvögeln, die man zwar über Kilometer hinweg hören konnte, aber nur sehr schwer nah vor die Linse bekommt. Trotz 600mm Telebrennweite, es blieb bei Abständen von rund 200-300 Metern.

Nachdem ich Ende 2018 die EOS R gekauft hatte und mein Tamron 150-600mm G2 zur Justage eingeschickt hatte, war ich nun gespannt, wie meine Bilder werden würden... doch seht selber....

kranichzug 2020 an der boddenküste

In diesem Jahr fuhr ich recht früh - bereits am letzten Septemberwochenende - an der Boddenküste. Zu diesem Zeitpunkt waren schon Kraniche hier, aber noch nicht sehr viele. Zudem waren erst wenige Maisäcker abgeerntet, Aber täglich wurden  Felder gemäht und täglich wurden es mehr Kraniche.

Doch es wird von Jahr zu Jahr schwieriger, Kraniche tagsüber auf den Feldern zu beobachten. Zum einen liegt es daran, dass entweder die Felder noch nicht abgeerntet bzw die abgemähten Felder teilweise sehr schnell von den Resten befreit werden, so dass die Kraniche kein Futter finden.

Außerdem werden die Großvögel von immer mehr Leuten "gejagt",  nur sehr selten bleibt es an Feldern mit Kranichen ruhig, so dass die Tiere in Ruhe futtern können.

Ich hockte teilweise 4-5 Stunden auf meinem Campinghocker an einem Acker, um paar schöne Aufnahmen zu ergattern.

Kurz vor Ende meiner Zeit an der Bodddenküste hatte ich dann an einem Tag bei recht gutem Wetter Glück, es blieb relativ ruhig an diesem Acker, so dass  die dortigen Kraniche über mehrere Stunden stressfrei ihre Energievorräte auftanken konnten.

2. Oktober-hälfte 2021 an der boddenküste

Eigentlich wollte ich in diesem Jahr bereits zu Ostern an die Boddenküste reisen, doch wegen der Corona-Pandemie war dies nicht möglich. So verschob ic

h meinen Oster-Urlaub auf Oktober.  In der 2. Oktoberhälfte waren schon viele Maisacker abgeerntet, aber es standen auf einzelnen Feldern noch die Maisstengel. Kraniche gab es noch, aber es war in diesem Jahr sehr schwierig, diese tagsüber vor die Linse zu bekommen.

In diesem Jahr rasteten deutlich weniger Kraniche an der Mecklenburger Küste. Waren es in den vergangenen Jahren teilweise bis zu 60 Tsd oder gar fast 90 Tsd, so wurden in diesem Jahr nur rund 38.500 Individuen gezählt.

Dies merkte ich sowohl  tagsüber als auch beim abendlichen Einflug. Woran liegt es, dass die Zahlen so zurück gegangen sind?? 

Meine Vermutungen zum einen  Rückgang an Jungtieren und zum anderen gibt es Zahlen über einen deutlichen Anstieg der rastenden Kraniche im Teufelsmoor.

herbst 2022

im Oktober 2022 war ich gespannt auf die Anzahl der Kraniche, denn ich hatte große Sorgen, dass die Trockenheit und die Vogelgrippe den Bestand an Kraniche dezimiert haben könnte. Aber ich war schnell beruhigt, als ich erfuhr, dass bereits am 1. Zählungswochenende rund 40-45Tsd Kraniche im Mecklenburg-Vorpommern zur Rast eingekehrt sind.

Aber dennoch ist es nicht leicht, Kraniche aus der Nähe zu fotografieren, denn sie sind extrem scheu und schreckhaft.

in diesem Herbst hatte ich wirklich Glück an der Boddenküste; das Wetter war wirklich gut und auch die Kraniche ließen sich von Tag zu Tag besser fotografieren. Bis zum 19.10. waren tagsüber über Kilometer die Rufe der Kraniche zu hören und an meinen "Lieblingsplätzen" waren immer Kraniche zu finden - aber am 20.10. war es mehr oder weniger vorbei. Am Mittwoch, 19.10. war Abreisetag der Kraniche. Obwohl nicht alle Kraniche fortflogen, war der Unterschied deutlich spürbar.  Sowohl morgens und abends waren kaum noch Rufe der  Kraniche (und Gänse) zu hören und auf den Feldern waren kaum noch Kraniche zu finden. Ich konnte am 20.10. meine letzten Kranich-Fotos aufnehmen.

Oktober 2023 - Kraniche an der mecklenburger boddenküste

Irgendwie fühlt es sich in diesem Jahr so an, als wäre es mit der Rast der Kraniche anders als in den Jahren zuvor.  Obwohl jetzt (ca 11.10.2023) rund 60.000 Kraniche zur Rast an der Boddenküste sind, macht es den Eindruck, als seien es viel weniger. Die Vögel ziehen abends ganz anders in die Schlafgebiete, tagsüber sieht man viel weniger Kraniche auf den Feldern. Sowohl die Schlafplätze als auch die Futterplätze haben sich m.E. ein wenig verändert.

Mir kommt es so vor, als hätten die Kraniche angestammte Plätze verlassen, weil es vermutlich dort zu viele  Störungen gab ???

Außerdem sind viele Maisfelder (der letzten Jahre) in diesem Jahr nicht bestellt worden und abgeerntete Felder sind schon sehr früh umgepflügt worden.

Und ich habe das Gefühl, dass es in diesem  Jahr weniger Jungkraniche im Zug gibt....

Oktober 2024 an der Mecklenburger Boddenküste

In großer Vorfreude auf den Kranichzug fuhr ich am 3. Oktober nach Mecklenburg-Vorpommern. Doch in diesem Jahr war es deutlich anders als in den Jahren zuvor.  Auf den Äckern, an denen ich sonst immer fotografiert habe, wurde in diesem Jahr kein Mais angebaut - also waren an den üblichen Flächen keine Kraniche. Ich musste weit radeln, um tagsüber Kraniche zu beobachten. Da die Äcker für mich ungünstig per Rad erreichbar waren, waren meine Besuche auch entsprechend selten. Aber ein paar Aufnahmen konnte ich machen, immerhin wollte ich auch Kraniche mit 800 mm Brennweite (400 mm mit 2fach Konverter) aufnehmen.

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